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Raumgrößen-Check: Welche Lampenleistung für 12, 20 und 30 m²?

Prismano
Atmosphärische Beleuchtung mit modernen, künstlerischen Lampen / Kommentare 0

Eine Wohnung wirkt dann richtig gut, wenn Helligkeit und Stimmung zusammenpassen. Die gute Nachricht: Man braucht dafür keine Lichtlabor-Ausrüstung, sondern nur drei Begriffe und eine einfache Rechnung. Lux beschreibt, wie hell es vor Ort ankommt (zum Beispiel am Boden oder auf dem Tisch). Lumen ist die „Menge Licht“, die Leuchten abgeben. Und damit das, was man kauft, später nicht zu dunkel wirkt, hilft ein Reservefaktor – grob 1,5 – für Verluste durch Schirme, Abstände und dunkle Oberflächen.

Die Faustformel lautet: Lumen = Ziel-Lux × Raumfläche (m²) × 1,5 (Reserve). So lässt sich für typische Wohnräume ziemlich zuverlässig planen – und mit einem Dimmer holt man sich die Flexibilität für Alltag, Besuch und Filmabend.

Wie hell ist „richtig“?

Für Wohnräume hat sich ein Bereich von 100–150 Lux als angenehmes Ambientelicht bewährt. Für Arbeitszonen (Küche, Schreibtisch, Spiegel) dürfen es 200–500 Lux an der Arbeitsfläche sein – meist über zusätzliche Leuchten. Wichtig ist die Trennung: Grundhelligkeit im Raum, punktuell mehr Licht dort, wo es gebraucht wird.

Orientierungswerte nach Raumgröße (inkl. Reservefaktor 1,5)

Fläche

100 lx (wohnlich)

150 lx (hell)

200 lx (funktional)

250 lx (sehr hell)

12 m²

1.800 lm

2.700 lm

3.600 lm

4.500 lm

20 m²

3.000 lm

4.500 lm

6.000 lm

7.500 lm

30 m²

4.500 lm

6.750 lm

9.000 lm

11.250 lm

Diese Zahlen sind keine Dogmen, sondern Leitplanken. Helle, reflektierende Räume kommen mit den unteren Werten gut aus, dunkle Materialien und hohe Decken brauchen eher die oberen.

Wie viele Leuchten sind sinnvoll?

Nicht eine einzige „Sonne“ in der Mitte, sondern mehrere Lichtquellen auf unterschiedlichen Ebenen. Ein stimmiger Mix entsteht, wenn etwa 60–70 % der Lumen für das Grundlicht (Decke/indirekt) reserviert sind, 20–30 % an Wände und Akzente gehen und 10–20 % gezielt Arbeitszonen unterstützen. Diese Verteilung sorgt für Ruhe im Blick und vermeidet harte Hell-Dunkel-Flecken.

Zur Einordnung: Eine Deckenleuchte bringt häufig 1.200–2.500 lm, eine Wandleuchte 300–600 lm, ein Pendel mit E27-Leuchtmittel 600–1.200 lm, ein GU10-Spot je nach Abstrahlwinkel 350–650 lm. Mit diesen Bausteinen lässt sich der Gesamtbedarf elegant „zusammenstecken“.

Drei Räume, drei Setups

12 m² – kompaktes Zimmer, niedrige Decke

Das Ziel sind 1.800–2.700 lm für wohnliche 100–150 Lux. In der Praxis funktioniert eine flächige Deckenleuchte mit 1.500–2.000 lm sehr gut; eine einzelne Wandleuchte fügt 300–400 lm als Vertikallicht hinzu, damit die Wände nicht dunkel bleiben. In kleinen Wohnzimmern wirkt eine Kombination aus 1.200–1.500 lm Decke, zwei Wandleuchten à 400–500 lm und einer Stehleuchte um 800–1.000 lm besonders angenehm – alles dimmbar, damit der Raum von „klar“ auf „gemütlich“ schalten kann.

Küche mit 12 m²: Für 150–250 Lux im Raum werden 2.700–4.500 lm benötigt. Ein helles Deckenpanel mit 1.800–2.500 lm als Basis und zusätzliches Licht an der Arbeitsplatte (Unterbau oder Spots, zusammen 1.000–2.000 lm) liefert die nötige Präzision beim Schneiden und Kochen.

20 m² – Standard-Wohnraum oder Wohn-Ess-Bereich

Der Bedarf liegt bei 3.000–4.500 lm für 100–150 Lux. Ein sehr ausgewogenes Bild entsteht mit einer Deckenleuchte um 1.800–2.000 lm, zwei Wandleuchten à 400–600 lm und einer Stehleuchte mit 800–1.000 lm. Im Wohn-Ess-Mix bleibt das Ambientlicht bewusst zurückhaltend (1.500–2.000 lm Decke plus zwei Wandleuchten); der Esstisch erhält sein eigenes Licht über ein Pendel mit 800–1.200 lm. Am Tisch zählt die Lichtqualität: Hängehöhe 60–80 cm, 2700–3000 K warmweiß, CRI ≥ 90 – so wirken Speisen und Hölzer natürlich.

Küche mit 20 m²: Für 150–250 Lux ergeben sich 4.500–7.500 lm. In offenen Grundrissen bewährt sich ein kräftiges Panel (2.500–3.000 lm), ergänzt durch vier Spots à 400–600 lm für Wege, Regale und Insel. Die Arbeitsfläche bekommt zusätzlich 1.000–1.500 lm aus Unterbauleuchten – funktional, aber mit Dimmung abends sofort wieder wohnlich.

30 m² – großer Raum oder offener Grundriss

Hier sprechen wir von 4.500–6.750 lm für 100–150 Lux Grundhelligkeit. Zwei Deckenleuchten mit jeweils 1.800–2.000 lm geben die Basis. An der Sitzgruppe sorgen Wandleuchten (je 400–600 lm) und eine Stehleuchte (800–1.000 lm) für Tiefe. Der Essbereich bekommt ein Pendel mit 1.000–1.500 lm, das den Tisch sichtbar „in Szene“ setzt. Wer Spots mag, kann die Deckenleistung schlanker planen und stattdessen sechs bis acht GU10-Leuchten (je 400–600 lm) für Kunst, Nischen und Laufwege nutzen. Wichtig bleibt die Dimmung: Erst damit lässt sich der große Raum zwischen „klar strukturiert“ und „gemütlich zoniert“ fein abstimmen.

Lichtfarbe, Farbwiedergabe und Blendung – kleine Ursache, große Wirkung

Zahlen bringen einen in die richtige Größenordnung, Qualität macht den Unterschied. Im Wohnbereich fühlt sich warmweißes Licht (2700–3000 K) am besten an; wer häufiger liest oder arbeitet, kann einzelne Zonen neutraler ausleuchten. Bei der Farbwiedergabe ist CRI ≥ 90 die sichere Bank – Hauttöne, Holz, Textilien: alles wirkt glaubwürdiger. Und ja, Blendung killt jede Atmosphäre. Opalglas oder Textilschirme verteilen weich, klare Gläser brauchen saubere Einblickwinkel und manchmal einen Diffusor.

Häufige Stolpersteine – und die schnelle Korrektur

Der Raum bleibt trotz „heller“ Leuchte dunkel? Dann fehlt meist Vertikallicht: Wandleuchten holen Wände optisch nach vorn, der Raum wirkt sofort größer. Alles blendet? Ein Schritt zurück Richtung Diffusor hilft. Es wirkt fleckig? Das Grundlicht ist zu knapp; besser eine stärkere Deckenleuchte und die Akzente etwas herunterdimmen. Unterschiedliche Lichtfarben in einem Raum lassen ihn unruhig erscheinen – eine gemeinsame Kelvin-Spanne pro Raum hält das Bild zusammen.

Mini-Fahrplan vor dem Kauf

Raumfläche notieren, Ziel-Lux wählen (100–150 Lux für Ambient, mehr an den Arbeitsflächen), mit Reserve 1,5 die Lumenmenge bestimmen, dann aufteilen: Decke für Ruhe, Wände für Tiefe, Pendel/Task für Fokus. Im letzten Schritt Qualität prüfen – 2700–3000 K, CRI ≥ 90, dimmbar – und mit zwei, drei Szenen im Dimmer (oder Smart-System) den Alltag abbilden: „Lesen“, „Gäste“, „Abend“.

 

Fazit

Mit einer simplen Rechnung und ein paar klugen Entscheidungen entsteht ein Lichtkonzept, das alltagstauglich ist und dennoch Atmosphäre hat. Die Zahlen sagen, wie viel Licht sinnvoll ist; die Verteilung und die Qualität entscheiden, wie gut es sich anfühlt.