E27, GU10, G9 erklärt: Der einfache Leuchtmittel-Guide für Zuhause

Warum gerade diese drei Sockel so wichtig sind

Wenn du zu Hause Lampen austauschst oder neue Leuchten kaufst, stolperst du immer wieder über dieselben drei Begriffe: E27, GU10 und G9. Kein Wunder – diese drei Sockel decken den Großteil aller Wohnräume ab:

• E27: klassisch mit Schraubgewinde – perfekt für offene Lampenschirme, Steh- oder Tischlampen
• GU10: kleine Drehfassung – ideal für Spots, Akzente oder gerichtetes Licht
• G9: kompakt und platzsparend – wird oft in kleinen Designerleuchten oder schmalen Wandleuchten verbaut

Wer weiß, was diese Typen unterscheidet, kauft nicht nur schneller, sondern auch gezielter: passendes Licht, passende Wirkung, passende Technik.

1. Was steckt hinter E27, GU10 und G9?

Hier kommt der Überblick:

👉 Tipp:
Je nachdem, wie eine Lampe leuchtet – rundum oder gezielt – verändert sich der Look im Raum. E27 macht gemütliches, weiches Licht. GU10 setzt klare Spots. G9 passt da rein, wo kaum Platz ist.

2. Wie hell soll’s sein? Nicht nur auf Watt schauen!

Früher haben wir nach Watt gekauft. Heute zählt Lumen – also die tatsächliche Helligkeit.

🔎 So rechnest du’s schnell selbst aus:
Lumen = gewünschte Lux × Raumfläche in m²
Beispiel: Du willst über dem Esstisch etwa 200 Lux auf 1,2 m²? → 240 Lumen. Weil Lampenschirme oder Lichtverluste oft etwas „schlucken“, nimm lieber 320–430 Lumen – am besten dimmbar.

3. Warmweiß, neutral oder tageslichtweiß?

Das Lichtgefühl hängt nicht nur von der Helligkeit ab, sondern auch von der Farbtemperatur (CCT) und der Farbwiedergabe (CRI).

• CCT – Farbtemperatur in Kelvin (K):
• 2700–3000 K = warmweiß → wohnlich
• 3500–4000 K = neutralweiß → sachlich
• 5000–6500 K = kaltweiß → erinnert an Tageslicht
• CRI – Farbwiedergabeindex:
• CRI ≥ 90 zeigt Farben natürlicher, z. B. bei Haut oder Holz
• Besonders bei GU10 wichtig, wenn du Bilder oder Deko anstrahlst

✨ Empfehlung für den Alltag:
2700–3000 K + CRI über 90 → gemütlich, natürlich, augenfreundlich.
Noch schöner: Dim-to-Warm – beim Dimmen wird das Licht automatisch wärmer, wie früher bei Glühbirnen.

4. Dimmen ohne Drama: So klappt’s wirklich

Viele LEDs lassen sich dimmen – aber nicht alle funktionieren mit jedem Dimmer. Und umgekehrt. Das kann nervig sein, flackern oder brummen.

Welcher Dimmer passt?

🧠 Vor dem Kauf checken:

• Steht „dimmbar“ auf der Packung?
• Gibt’s eine kompatible Dimmerliste?
• Hat dein Dimmer genug oder zu viel Mindestlast?
• Gibt’s Hinweise zu Flicker oder Flimmern?

5. Lebensdauer & Qualität – was zählt wirklich

LEDs halten ewig – oder sagen wir: sehr lange. Aber es gibt Unterschiede.

• L70/B10: Das bedeutet, dass nach z. B. 25.000 Stunden noch 70 % der Helligkeit übrig sind.
• Schaltzyklen: Viele = gut fürs häufige Ein- und Ausschalten (z. B. im Flur)
• Wärme: Besonders bei G9 wichtig. Die kleinen Gehäuse brauchen Luft – sonst leidet die Lebensdauer.

6. Was passt wo? Beispiele aus der Praxis

Wohnzimmer: gemütlich, aber funktional

• E27, 2700–3000 K, CRI ≥ 90, 600–800 lm
• Weiche Schirme (Opalglas, Stoff)
• Kombi aus Hauptlicht und Wandleuchten/Stehleuchte

Esstisch: fokussiert und stimmungsvoll

• E27 in Pendelleuchten, ca. 60–80 cm über dem Tisch
• 600–1000 lm pro Lampe
• „Dim-to-Warm“ für gemütliche Abende

Flur, Akzente & Bilder

• GU10-Spots, 36–60° Abstrahlwinkel
• 300–500 lm, CRI ≥ 90
• Für Kunstwerke: enger Beam, konstante Lichtfarbe

Kleine Leuchten, wenig Platz

• G9, 300–500 lm, CRI ≥ 90
• Wichtig: gut belüftet, dimmbar prüfen

7. Schnellvergleich: Welcher Sockel kann was?

8. Häufige Fehler – und was du besser machen kannst

❌ "Die Lampe ist viel dunkler als gedacht!"
→ Watt ≠ Helligkeit. Immer auf Lumen achten!

❌ "Beim Dimmen flackert’s!"
→ Dimmer passt nicht zur Lampe. Lieber Trailing-Edge oder Smart.

❌ "Farben sehen komisch aus."
→ CRI zu niedrig. Achte auf CRI ≥ 90, vor allem bei GU10.

❌ "Das Licht blendet."
→ Klarglas ohne Diffusor. Besser: opale Schirme oder die Lampe so drehen, dass man nicht direkt reinschaut.

❌ "Meine G9 wird super heiß."
→ Zu wenig Luft im Gehäuse. Wärme muss raus – sonst geht das auf Kosten der Lebensdauer.

9. Mini-FAQ

Wie hell muss eine Pendelleuchte über dem Tisch sein?
Für gemütliches Licht am Esstisch reichen ca. 150–300 Lux. Rechne: Tischfläche in m² × Lux = Lumenbedarf. Mit Reserve und Dimmer landest du meist bei 350–600 lm pro Leuchtmittel.

Was ist „Dim-to-Warm“ genau?
Beim Runterdimmen wird das Licht wärmer – also gemütlicher, wie bei alten Glühbirnen.

Sind alle GU10 gleich hell?
Nein. Es gibt Modelle mit 250 bis 650 lm. Unbedingt auf Lumen, nicht auf Watt schauen!

10. Checkliste für deinen nächsten Lampenkauf

☑️ Passender Sockel? (E27 / GU10 / G9)
☑️ Lumen passend berechnet? (Lux × m² + Reserve)
☑️ Farbtemperatur? (2700–3000 K)
☑️ CRI ≥ 90?
☑️ Dimmbar? Ja/nein → Dimmerkompatibilität prüfen
☑️ Abstrahlwinkel? (GU10: z. B. 36° für Akzente)
☑️ Lebensdauer & Schaltzyklen okay?
☑️ Flickerarm? (Angenehmes Licht ohne Flimmern)

Noch ein letzter Tipp:

Wenn du auf der Suche nach Leuchten bist, hilft’s, den Sockeltyp im Blick zu behalten:

• Pendel mit mehreren Fassungen? → meistens E27
• Spots oder Schienen? → in der Regel GU10
• Kompakte Designerleuchten oder Wandleuchten? → oft G9